Robert Oboussier
Beiträge zu einem verschwiegenen Opus


Anlässlich des 125. Geburtstags des 1957 ermordeten Schweizer Komponisten Robert Oboussier erschien das zweisprachige Buch mit Beiträgen von verschiedenen Autor:innen, welche die Musik, die Biographie und das tragische Nachleben Oboussiers von unterschiedlichen Seiten beleuchten. Nachdem die polizeilichen Ermittlungen ergaben, dass sich der Mord im homosexuellen Milieu ereignete, kam es zu einem politisch und medial motivierten Skandal, durch den Robert Oboussier und sein Werk in Vergessenheit geraten sind.

224 Seiten, editon clandestin, 2025

Herausgeber: Ramon Bischoff

Mit Beiträgen von:
Tomas Bächli
Dimitri Grünig
Ursula Pia Jauch
Eva Moser
Ernst Ostertag
Alicia Pajón Fernández
Bruno Rauch

Gestaltung: Studio Eva Basil

Fragebogen zu Oboussier

Der Autor und Illustrator Dimitri Grünig erkundet den Fall Oboussier, sein Leben und Wirken sowie das Zürich der 1950er-Jahre visuell. Fragmentarische Zeichnungen thematisieren die gesellschaftlich konservative Haltung jener Zeit und porträtieren zentrale Schauplätze aus Robert Oboussiers Leben.

Die knappen Fragen, die die Illustrationen begleiten, orientieren sich in ihrer Form und Offenheit teils an Max Frischs legendären Fragebögen – deren Autor zweifellos das Zürich dieser Epoche mitprägte und seinerseits von der Stadt und ihrer Bewohnerschaft geprägt wurde.

Text und Bild dienen dabei nicht nur als retrospektive Annäherung an Oboussier, sondern schlagen auch eine Brücke in die Gegenwart: Wie würde ein solcher Fall heute bewertet werden? Nach welchen moralischen Massstäben würden Medien darüber berichten, wie würde in den sozialen Netzwerken geurteilt werden? Durch die hier gestellten Fragen sollen die Leser:innen animiert werden, zu reflektieren, wie sie aus heutiger Sicht auf den Fall Oboussier reagieren würden.

Text und Bild: Dimitri Grünig

Gestaltung: Studio Eva Basil